Auf dem Jakobsweg
Warum gehen so viele Menschen den Jakobsweg ? Warum heute noch in unserer häufig religionsarmen Zeit ? Ist dies eine der üblichen Zeitgeist-Erscheinungen ? Ist der Jakobsweg nicht heillos überlaufen ?
Viele Fragen, dafür gibt es auch viele sehr unterschiedliche Antworten, auch sehr individuelle. Meine persönliche Antwort hierzu ist – in diesen Tagen erfahre ich das „LOSLASSEN“.
Um das zu verstehen, möchte ich kurz beschreiben, wie mein Pilgern abläuft:
Seit einigen Jahren gehe ich mit einer Kirchengemeinde, die in Fulda vor Jahren gestartet ist. Jedes Jahr pilgern wir für 10 Tage, jeweils so um die 250 km, und kommen so Jahr für Jahr dem Ziel Santiago de Compostela näher.
Wir starten morgens, jeweils einer der Teilnehmer hat einen Impuls vorbereitet, den er vorträgt und dann geht es die nächste Stunde schweigend dahin. Nach dem Mittagessen wiederholt sich das Prozedere.
Durch den Impuls kommt jeder für sich immer mehr zur Ruhe, das Handy wird sehr schnell nur noch als Fotoapparat genutzt – wir lassen los vom Alltäglichen, fühlen uns ruhig und ausgeglichen und werden trotz schmerzender Füsse jeden Tag fröhlicher, wir werden gelassener, genießen das um uns herum und fühlen uns wohl. Die Gedanken werden frei und die Aufnahmefähigkeit für die Schönheit der Natur wächst.
Am Samstagabend feiern wir gemeinsam Gottesdienst.
Am Anfang, die ersten beiden Tage, sind die Füsse schwer, aber nach 10 Tagen könnte man gerade so weiter pilgern. Es geht zunehmend leichter. Das ist die Faszination, die vom Pilgern ausgeht.
Wir pilgern jeweils Ende September – da sind keine Massen unterwegs. Auch die Temperaturen sind im Spätsommer sehr angenehm.
Wir geben uns jedes Jahr ein übergreifendes Thema oder einen Leitsatz. Im Jahr 2018 war der Leitsatz FRIEDEN, im Jahr 2019 – DU MUSST GOTT NICHT SUCHEN. ER FINDET DICH.
Dieser Blog beschreibt und zeigt die Tour 2018 – Pamplona -> Burgos und die Tour 2019 Burgos -> Astorga / Ribana.
Ich wünsche dem Leser und Bildbetrachter viel Spaß.