Wir laufen am Morgen durch eine grossflächige Parkanlage und begegnen vielen Joggern, Rentnern, die sich bereits aufs Fahrrad geschwungen haben und Frühsport betreiben- in Logrono ist selbst am frühen Morgen viel los. Die Wege sind sogar markiert, links die Pilger, rechts die Radlfahrer.
Wir kommen zu einem Stausee, der oberhalb von Logrono liegt, ein weiteres schönes Plätzchen, das zum Verweilen einlädt. Aber wir müssen weitereilen, die zurückzulegende Distanz beträgt heute 29 km. Hurtig geht`s voran.
Plötzlich queren wir einen Teich, der so voller Karpfen ist, dass man am liebsten hinein langen möchte, einen herausziehen, zwei Tage wässern und dann verspeisen – nur beim Gedanke daran läuft mir schon das Wasser im Munde zusammen.
Über staubige katalanische Wege wandern wir weiter, treffen auf Pilger aus aller Welt, Amerikaner, Kanadier, Franzosen, Südkoreaner, Iren, Deutsche – und alle sind gut drauf, lachen, sind fröhlich und haben immer Zeit zum Schwätzchen beim Zusammen – Weiter – Gehen. Manche laufen viel schwerfälliger als wir, mühen sich richtig, ich denk mir – Hut ab. Und abends treffen wir diese wieder, gut angekommen und guter Dinge – ja so ist der Camino.
Es geht durch das Rioja Gebiet, an Weinfeldern vorbei, die Trauben stehen in vollem „Saft“, ich freue mich im Vorfeld auf den guten Rotwein heute abend.
Heute ist Samstag und in Najera gibt es soetwas wie einen Markt – mit vielen landestypischen Produkten, wie Salami, Käse, Schinken, Süssigkeiten. Wir Pilger freuen uns und kaufen ein, nicht ohne vorher da und dort probiert zu haben, schliesslich brauchen wir doch etwas für die mittägliche Vesper.
Bei wiederum sehr gutem Abendessen lassen wir den Tag ausklingen.